Wie es so geht
Heute weckte ich telefonisch meinen Freund, damit er sich anzieht und arbeiten geht. Mitten im Gespräch fragte er: "Hast Du noch Deinen Kopf?"
Ich bedankte mich für sein Interesse und wollte wissen, seit wann er sich nach lebenswichtigen Körperteilen erkundigt. Mir wurde erklärt, ich sei letzte Nacht von einem Exekutionskommando verurteilt worden, jedoch hätte er mich retten können. Ich beendete die Konversation dann recht zügig und schickte ihn duschen.
Neuerdings haben wir auch eine Katze. Der Freund wollte ihr unbedingt einen deutschen Namen geben. Da aber die deutschen Wörter, die er beherrscht (Kippenpause, Guten Appetit, Gute Nacht), unpassend erschienen, heißt sie nun Klingeling.
Klingeling jagt in regelmäßigen Abständen durch das gesamte Haus, tötet gern kleine Salamander im Bad und ist taub, wenn sie keinen Hunger hat.
In wenigen Wochen beginne ich mein Studium an einem neuen College. Um dauerhaft um 2000 Dollar gesenkte Studiengebühren zahlen zu dürfen, muss ich sogenanntes Engagement zeigen.
Engagement bedeutet, sich aus einer langen Liste verschiedene Aufgaben auszusuchen, die man Semester für Semester mit Freude anpackt.
Mein Favorit ist natürlich "Bereite und stelle ein Gericht Deines Heimatlandes vor!". Das könnte man auch hervorragend mit der Projektstunde "Dein Heimatland: Wie es wirklich ist!" verbinden:
Schweinebratenkochend würde ich erklären, dass Deutschland eigentlich nur aus Bayern besteht und wir täglich völlig betrunken mit einem Bier in der Hand auf der A9 kreiseln. Wenn wir krank sind, verbringen wir drei Tage in einem Fass voller Sauerkraut und erscheinen anschließend ordentlich, pünktlich und in Lederhosen an unserer Arbeitsstätte bei BMW. An Wochenenden frönen wir unserem Hobby, dem Breznbacken. Wer nicht blond und blauäugig ist, muss nach Italien auswandern; um das deutsche Aussehen im Gleichgewicht zu halten, importieren wir notfalls aus Schweden. Im Volksmusiktakt marschieren wir in Fußballstadien, setzen Pickelhauben auf und werden Papst.
Mahlzeit!