“This is no time for ease and comfort. It is the time to dare and endure.” (Winston Churchill)
“This is no time for ease and comfort. It is the time to dare and endure.” (Winston Churchill)
Gestern lief ich zum Pfannkuchenhaus und sah, dass am Rande der Kreuzung eine dicke Frau bei Regen auf dem Boden lag, eine türkisfarbene Decke und einen Regenschirm über sich, dazu eine Traube Menschen um sie herum. Direkt dahinter stand ein wild blinkendes Auto; die dicke Frau war augenscheinlich überfahren worden.
Ich fragte mich dann, welche Anzahl von neben dem Opfer knienden Personen ausreichend ist, um guten Gewissens von sämtlichen Hilfemaßnahmen befreit zu sein.
Drei?
Ich lief jedenfalls weiter, denn es waren mindestens zehn Personen anwesend und weitere zwanzig knallten gegen umstehende Straßenlaternen, weil sie vor lauter dampfiger Schaulust in die falsche Richtung blickten.
Im Pfannkuchenhaus entdeckte ich das Pfannkuchendilemma der Aschaffenburger Kinder mit absoluter lose-lose-Situation.
Neben mir saß ein dünnes Mädchen von etwa zehn Jahren und versuchte sich an einem motorradgroßen Pfannkuchen mit acht Schichten Nutella; es blieb ihr auch keine andere Wahl, denn alles auf der Speisekarte gab es ausschließlich in motorradgroß.
Als sie fast den ganzen Pfannkuchen im Magen verstaut hatte, gab sie seufzend auf. Kurz darauf sagte ihre Mutter, dass sie doch bald wieder in das Pfannkuchenhaus gehen sollten, es schmecke ja so lecker. Das Mädchen nickte mit hängenden Mundwinkeln und sagte: „Aber nur, wenn mir nicht gerade übel ist.“
Mir tat das Mädchen sehr leid, denn sie hatte nie wieder die Chance, mit voller Freude an Pfannkuchen denken zu können. Würde sie bei einem zukünftigen Besuch nicht mindestens vier Fünftel des Pfannkuchens essen, so erschiene es den Eltern als Zeichen, dass es sich nicht lohnt, mit dem kaum essenden Kind in das Pfannkuchenhaus zu gehen, da es doch alles auf dem Teller liegen lässt. Würde sie hingegen ordentlich zuschlagen, so wäre ihr ein jedes Mal schlecht und sie ginge freiwillig nicht mehr in das moderne Pfannkuchenhaus mit den bequemen Lederhockern und dem großen Glas Spezi auf dem Tisch.
Ich bestellte mir übrigens einen herzhaften Pfannkuchen mit Zwiebeln, Speck und Kräutercreme, ließ mindestens ein ganzes Viertel des Wagenrads übrig und stand dann einfach ohne telefonische Absprache mit meinen Eltern auf.
Irgendwie win-win.
![]() |
http://www.amazon.de |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen