Flugbegleiter!
Letztens war ich unterwegs, in einem Flugzeug, ich flog über den Atlantik.
Was war da eigentlich mit euch los? Seit wann seid ihr nicht mehr jung, schön, gut gelaunt? Wo ist euer kurzer Rock, das obligatorische Tablett und wieso habt ihre keine cremig zarte Haut? Ein Gesicht, das man mit Freude herbeizitiert?
Neuerdings heisst ihr Frau Peters, seid über 40 Jahre alt, habt runzlige Haut und seht aus, als ob ihr mich und alle anderen Passagiere an Bord töten möchtet. Ständig fahrt ihr über meine Füße, mit diesem abartig schweren Getränkewagen. Getränke gibt es nur, wenn ihr mal Lust habt, aus eurem Plauderkabuff im hinteren Teil der Maschine zu kommen. Die Essensauswahl reduziert sich auf Hühnchen mit Reis und Hühnchen mit Reis.
“Tut uns leid, das Rind ist aus!”
Als ich endlich die perfekte Kissenposition für die weiche Bettung meines Kopfes finde, da rumpelt ihr mich schon wieder an. Dieses ständige Gerumpel!
Und dann ist es euch zu viel, mir in altbewährter Manier beizubringen, wie ich mich in Notfällen zu verhalten habe! Statt euch vor versammelter Mannschaft aufzustellen, manuell die Schwimmweste aufzublasen und Richtung Notausgang zu deuten, werft ihr das Rettungsvideo an, in zehn verschiedenen Sprachen, damit auch der schuhlose Inder neben mir weiß, was los ist.
Und dann stranguliert ihr euch ja beinahe selbst, mit diesen Halstüchern, so fest umgebunden, dass man sofort an Erste Hilfe denkt, wenn man euch sieht. Überhaupt euer ganzes Auftreten, dieses Cliquenverhalten. Wie ihr da alle zusammen an einer Front über den gebohnerten Flughafenboden rennt, mit Kostüm und zu viel Kosmetik im Gesicht. Alle, die euch im Weg stehen, müssen über die nächste Absperrung hechten, um nicht von euch und euren kleinen Köfferchen überfahren zu werden.
Das erste Mal lächeln sehe ich euch erst, als ich das Flugzeug verlasse, da fingert ihr mir sogar noch am Gürtel meiner Hose rum.
“Ha! Den gleichen Gürtel hab ich auch!”
Haste nicht, Saftschubse.
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